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Wie lange ist das denn bitte her…??

… sehr sehr lange. Und eigentlich zu lange um alles in Kurzform zusammen fassen zu können was in dieser Zeit passiert ist.

Ein kleiner Versuch:

Wir, das sind die mitterweile bald 8jährige Missy, der Informatiker und ich, leben immer noch im Süden. Die Stadt ist mir tatsächlich doch so sehr ans Herz gewachsen, was auch zum größten Teil an den lieben Menschen liegt die um mich sind. Missy geht in die 2. Klasse, ich auch. Sie lernt alle Fächer (mal besser und mal weniger) und ich bin zur Zeit eine Fachlehrerin. Mathe. Denn das sind ohnehin die Coolsten. Sehr zum Leidwesen der hauseigenen 2.Klässlerin. Warum? Nun ja…  Dazu vielleicht ein anderes Mal genauere Lach- und Sachgeschichten.

Der Informatiker ist auch seines Jobs treu geblieben und ist nun mal eben der Nerd im Haushalt. Um diese Welt mehr zu durchblicken lud er mich zwischen den Jahren ein ihn nach Leipzig zum Chaos Computer Club Congress zu begleiten. Und was soll ich sagen? Selten habe ich so viele interessante, amüsante, kluge, nette, charismatische und nerdige Menschen kennengelernt wie in diesen Tagen. Nun verstehe ich auch endlich was man meint, wenn vom Congress Jetlag gesprochen wird.

Was noch? Die MS. Natürlich. Dass sie hier erst an dritter Stelle erscheint sagt Einiges aus. Vor gut einem Jahr zwang ich (und mein Neurologe und eine Neurologin aus Heidelberg) mich mehr oder weniger brutal alles zu überdenken. Nach anfänglichem Blocken tat ich das dann auch. Das Ergebis waren viele Tränen, dann die Entscheidung zur Stundenreduzierung an der Arbeit, der Verordnung von einem Antidepressivum und ein Therapiewechsel.

Ich nahm über einen recht langen Zeitraum Gilenya. Das war eine Tablette pro Tag. Funktionierte ganz ok, d.h. im Schnitt 1-2  leichte Schübe pro Jahr. Die MRT Bilder waren stabil, sprich es gab keine Veränderungen über Jahre. Allerdings kann ich rückblickend sagen, dass sich die Krankheit trotzdem voran gemacht hat. Ich war zu oft müde, konnte über verhältnismäßig kurze Strecken schlecht laufen und war ständig erkältet. Der Neuro offenbarte mir im Dezember 2018 seine Sorge: Die MRT Bilder sind zwar unverändert, aber sehen trotzdem ziemlich mies aus. Heißt sowohl in meinem Köpfchen als auch in der gesamten Wirbelsäule sind viele kaputte Stellen. Wusste ich alles auch schon vorher, aber noch nie war jemand so ängstlich und zutiefst besorgt als er mir das sagte. Das saß und nach einer eingehenden Vorstellung inkl. dem ganzen Untersuchungsgedöns im Klinikum Heidelberg entschied ich mich sechs Wochen später für den Therapiewechsel.

Nun bin ich im zweiten Jahr mit Ocrevus und was soll ich sagen? Es geht mir wirklich gut. Die vorhandenen Schäden kann es nicht reparieren aber es ist toll. Nur zwei Mal im Jahr zu einer Infusion und das wars. Keine anderen Tabletten mehr (ok, meine Eisentabletten) und auch das Antidepressivum ist weg. Warum genau ich das einnahm und was passierte als ich es nicht mehr einnahm erzähle ich im nächsten Beitrag.

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Päuschen

Fast ein Jahr ist es her, dass ich hier etwas schrieb. Nicht dass ich woanders geschrieben hätte. Ich war (mal wieder) Blog-müde. Zum einen hatte ich keine Lust udn zum anderen gab es auch nicht viel zu berichten. Und ein Tagebuch-Blogger war ich ja auch noch nie.

Ja, also.. so. Und warum dann jetzt wieder? Ist denn mal etwas passiert? Nö, nicht wirklich.

Seit dem neuen Schuljahr habe ich die erste Klasse. 21 liebe Kinderchen, mitunter anstrengend aber das war zu erwarten. Und sie bringen mich jeden Tag durchaus zum schmunzeln. Beruflich ist also alles im Lot.

Weiter zum Privaten. Missy ist kürzlich fünf Jahre alt geworden. Wahnsinn wie schnell das ging. Nächstes Jahr kommt sie in die Schule. Und schwupps wird man zu einer dieser Mütter, die sich vor Staunen über die schnell vergehende Zeit kaum noch einkriegen. Auch sonst macht sie sich ziemlich gut. Habe ich vor kurzem noch mit Grauen an die künftige Schulzeit gedacht und ihre künftige Lehrer anklingeln hören, so ruhig bin ich mittlerweile geworden.  Missy ist ebendieses auch geworden. Ruhiger, geht besser mit Ärger, Wut und Frust um. Ist im Gleichgewicht angekommen. Natürlich diskutiert man sich immer noch oft genug dumm und dusslig mit ihr. Natürlich redet sie auch immer noch ohne Punkt und Komma (aber sooo gewählt dass mein Deutschlehrerinnen Herz stolz hüpft) und kann auch wie gehabt frech sein, aber gut. Im Großen und Ganzen ists schon alles gut so wie es ist.

Dem Informatiker gehts auch gut (er scheint hier ja auch ein heimlicher Favourit zu sein, denn immer wenn ich auf meinen Blog angesprochen werde fragen viele nach ihm). Wir haben seit beinahe einem Jahr – ganz spießig und Ü30 mäßig – einen Schrebergarten. Und mit ihm eine gemeinsame Freizeitaktivität. Auch nett und viiiiel frische Luft.

MS? Was soll ich sagen? Es ist bald wieder Ostern und getreu der Tradition meldet sie sich gerade. Mehr als die „normalen“ Meldungen. Melden im Sinn eines Schülers der nicht nur die Hand nach oben streckt, sondern mit dieser zudem winkt und schnippst. So lange bis er entweder dran genommen oder nachdrücklich ermahnt wird. Beruflich tendiere ich in solchen Situationen eher zum ermahnen, machmal zum links liegen lassen. Gesundheitlich geht mir diese Sicherheit (immer noch) ab. Hier gehe ich seltener so souverän damit um. Wohl weil es nur ich betrifft. So auch jetzt. Ich drücke mich zudem vor einer Definition dieser momentanen Geschichte. Sprich ob es nun ein Schub ist oder nicht. Vielleicht weil es ja schlussendlich nichts ändern würde. Also verbringe ich nun erst mal die nächsten Tage ausschließlich mit meinem MS Quengler und höre auf den Arzt und alle anderen um mich herum: Ausruhen und nichts sonst tun!

Na dann, bis zum nächsten Mal. Habe ja jetzt Zeit.

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Die MS und ich

Es sind Pfingstferien. Zwei Wochen frei. Zwei Wochen Zeit für Alles. Zeit für Ruhe. Ich habe mich darauf gefreut. Dieses Mal nicht nach Hessen fahren sondern wirklich mal ganz simpel Ruhe haben. Dachte ich. Seit Dienstag wird an unserem Haus der Balkon saniert. Bravo. So viel kann man gar nicht frühstücken und bummeln gehen. Aber ich arrangiere mich. Was mich härter trifft und alles über den Haufen wirft ist viel mehr mein ständiger Begleiter. Die MS ist wieder da. Nicht etwa in Form eines Schubs sondern in Gedanken. Und das ist heimtückischer als man meint. Hm? Mal ganz anschaulich beschrieben:

Dienstag morgen, 9h: Habe Missy im Kindergarten abgegeben und sitze im Auto um nach Hause zu fahren. Das Treppensteigen wird zur Qual. Als ich oben ankomme (wir wohnen nicht etwa im 10. Stock…) bin ich so ko, dass ich meinen Plan in die Stadt zu fahren verwerfe. Bis 13 Uhr habe ich lediglich in meinem Buch gelesen. Die Beine schmerzen und krampfen, meine rechte Hand ist kaum zu gebrauchen. Jetzt habe ich erst recht keine Lust mehr noch irgendwohin zu fahren.

Mittwoch morgen, 9h: Habe Missy im Kindergarten abgegeben und sitze im Auto um in die Stadt zu fahren um dort zu frühstücken. Zu Hause hat man das Gefühl sie würden das Gebäude einreißen. Ich parke und bekomme schon beim Laufen zum Cafe einen „Tunnelblick“. Die Augen „fattern“ was dazu führt dass ich unsicher werde und langsam vor mich hin gehe. Ein spiegelndes Schaufenster sorgt dafür dass ich eben Jenes kurz sehe. Das wiederum sorgt dafür dass ich heulen könnte. Nervlich recht weit unten frühstücke ich und freue mich dass es langsam wieder besser wird. Lediglich die Beine kribbeln (https://de.wikipedia.org/wiki/Par%C3%A4sthesie). Anschließend bummle ich durch die Stadt. 10 Minuten. Ich fahre wieder nach Hause.Jetzt sind die Beine sind taub, die Augen spielen wieder verrückt. Ich lege mich ko wie nach einem Marathon ins Bett. Die Müdigkeit hat mich bis zum Abend voll im Griff.

Zum Verständnis: Ich habe immer mal wieder kleinere bis mittelgrößere MS Problemchen. Allerdings nie so ausgerpägt wie oben beschrieben.Normale (Arbeits)Tage bestreite ich bis auf Ausnahmen ganz normal. Wie jeder andere eben auch.

Wie kommt das, fragte ich mich daher gestern ganz konkret selbst. Wie kann es sein, dass ich mich defintiv krank fühle obwohl ich doch gar keinen Schub habe. Die Erkenntnis traf mich eiskalt: Genau dieses „Phänomen“ tritt immer dann auf wenn ich mit der MS alleine bin. Soll heißen wenn ich Zeit habe mich bewusst aber auch unbewusst mit ihr zu befassen. Bin ich alleine unterwegs habe ich mehr Gelegenheit auf „Fehler“/Behinderungen (*wein*) zu achten. Ist ja niemand dabei der mich davon ablenken könnte.

Wir scheinen uns immer noch nicht richtig aneinander gewöhnt zu haben, die MS und ich. Irgendwie werden wir uns nie einig und eine muss immer zeigen wer am längeren Hebel sitzt. In der letzten Zeit dachte ich immer ich sei das.

Vielleicht schwer nachvollziehbar und sehr abstrakt: Das Wissen dass die MS so viel Macht über mich hat gerade wenn ich ihr den Raum lasse. Irgendwie heißt dass ja auch dass ich „schwach“ bin weil ich es zulasse. Irgendwie heißt dass ja auch, dass ich selbst schuld bin.

Andererseits weiß ich aber auch dass ich es auch anders herum nutzen kann/könnte. Wenn ich sie im negativen Sinn beeinflussen kann, geht das irgendwie auch im positiven Sinn.

Was mich aber an all dem stört: Es ist immer ein Kampf. Zwischen mir und ihr. Immer. Ich wollte doch einfach mal ruhige Ferien haben.

Die Bauarbeiter machen Feierabend. Ich mache mir jetzt einen Kaffee…

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Bild-Geschichtchen

IMG_20160422_083558Was macht eigentlich Missy?

Mit Blick auf das Bild: Defintiv nicht aufräumen. Ist scheinbar nicht so ihr Ding. Mit Blick auf meinen Schreibtisch in der Schule (ok, auch zu Hause), die Arbeitsplätze meiner Schüler ist sie da aber irgendwie in guter Gesellschaft.

Aber mal abgesehen vom Aufräumen? Sie wächst (tatsächlich) und erscheint oft schon so“groß“. Manchmal fast erwachsen. Natürlich gibt es immer noch Phasen (wann nicht) doch im Ganzen betrachtet ist aus dem kleinen Winzling eine richtige Vierjährige geworden. Oft erkennen wir sie kaum wieder. Sie liebt es zur Zeit in ihrem Zimmer am Maltisch zu sitzen oder im Bett zu liegen und dabei Hörspiele zu hören. Noch vor Kurzem war das undenkbar. Forderte man sie etwa auf „doch mal etwas alleine zu machen“ war das der Garant für schlechte Stimmung gekoppelt mit Wut für die nächste Stunde(n). Anfangs vermutete ich aufgrund der doch recht langen Zeit die sie jetzt alleine verbringen kann einen geheimen Süßigkeiten Bunker im Zimmer, doch ich fand keinen 🙂

Was macht sie sonts noch so? Im Kindergarten läuft es nach einem Gruppenwechsel im Herbst letzten Jahres wie gehabt prima. Wie ich das selbst von meinen Schülern kenne, die zu Hause laut der Eltern anders sind, ist auch bei Missy dieses Gefälle deutlich zu bemerken. Soll heißen zu Hause hapert es an den Umgangsformen hier und da. Oder wie eine Freundin zu mir meinte: „Sie benehmen sich dort wo sie sich am geborgensten fühlen am schlimmsten.“

Und weiter? Verabredungen ohne Mama stehen hoch im Kurs. So verbringt Missy regelmäßig Zeit alleine mit Freundinnen oder Freunden. Entweder bei der- oder demjenigen oder bei uns zu Hause. Ein schönes Alter was das betrifft.

Hat das Alter auch Tücken? Defintiv, denn trotz der vier Lebensjahre und dem Willen möglichst alles alleine zu machen, (auf die Strasse rennen, alleine vor die Haustür gehen, in Geschäften zwischen Regalen alleine bummeln und sich einen Spaß daraus machen wenn Mama +X einen suchen, etc.) stößt der Revoluzzer an seine Grenzen. Seien es die grenzensetzenden Eltern oder die fehlenden Fähigkeiten (denn es sind halt auch „NUR“ vier Lebensjahre). Das frustiert Missy und strengt die Eltern an. Liegt sie dann Abends im Bett ähneln wir hin und wieder den Puppenhausbewohnern oben. Aber nur manchmal.

Und manchmal räume ich dann auf…IMG_20160427_195210

 

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Von den großen Sachen

Als ich heute morgen zur Arbeit fuhr freute ich mich. Auf die Schüler, meinen Beruf, das eben alles. Ich freute mich auch auf den kommenden Freitag Abend, da wir auf einem Neujahrsempfang eingeladen sind. Nichts Großes wahrscheinlich aber mal was anderes als Kino oder Essen gehen an den Babysitter-Abenden. Dann wurde mir mal wieder mehr bewusst wie wenig groß mein Leben zur Zeit eigentlich ist. Wenn man sich schon auf solch kleine „Nichtigkeiten“ freut.

Früher war das anders. Da gab es immer gewisse Ereignisse auf die man/ich hinfieberte. Kindheits-Sachen mal außer Acht gelassen ging es los beim Abi. Danach kam die Uni mit dem Examen, das Referendariat mit dem zweiten Examen. Es folgte später die Hochzeit, dann MIssy. Und nun? Was kommt jetzt Großes? Nix. Beruflich werde ich nicht „aufsteigen“, abgesehen von den Gehaltsstufen (yeah…). Ich plane ja sogar einen „Abstieg“, denn ich drehe an einigen Rädchen dass man mir im Sommer die erste Klasse gibt. Mein liebster Wunsch zur Zeit.

Aber was wirklich Großes? Nix. Natürlich weiß ich dass ich mich doch auch einfach mal kleinen Sachen erfreuen kann. Mache ich ja auch schon wieder mehr. Aber manchmal ists schon frustierend dass man irgendwie „fertig ist“ mit dem Werdegang. Nicht dass ich beruflich was anderes machen wöllte… nie. Aber diese größeren Etappensiege wie oben aufgezählt wird es wohl nicht mehr geben. Und jetzt kommt mir bitte keiner mit neuen Hobbies. Ich bin ausgelastet.

Und ja, ich weiß natürlich auch, dass ich „große Sachen“ jetzt einfach anders definieren muss. Ich habe Missy und nun steht für sie dieser Weg an, den ich gegangen bin. Sie wird irgendwann in die Schule kommen, ihren Abschluss machen, einen Beruf erlernen, vielleicht heiraten. Und ich gehe diesen Weg gemeinsam mit ihr.

Trotzdem komme ich mir manchmal so „fertig-gelebt“ vor. Manchmal. Nicht immer. Aber manchmal.

 

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Schritt für Schritt für Schritt für Schritt….

Lange wars still hier. Ziemlich lang. Es braucht wohl einen schreibwürdigen Grund warum dem so war. Und einen schreibwürdigen Grund warum ich nun wieder schreibe. Der Informatiker meinte kürzlich „da müsse ich schon ein richtig gutes Thema bringen. Eins was den Leser umhaut.“ Also habe ich überlegt was mich umhaut bzw. umgehauen hat und schlußendlich dafür sorgte, dass ich eine Weile Blog-faul war. Das Leben wars. Ob das jetzt einen Leser umhaut weiß ich nicht und ich verüble es keinem wenn er jetzt die Augen verdreht und aufhört zu lesen.

Also, was war los? Der letzte Schub und der Sommer haben mich zuviel gekostet an Kraft, Gesundheit und Nerven. Zu Erstem… mein rechtes Bein wird nie mehr so funktionieren wie ich es gerne hätte. Das bedeutet nun zum ersten Mal in der Tat Einschränkungen für mich. Das macht mich manchmal traurig. Unter anderem bekam ich im Spätsommer vom Arzt nahe gelegt meinen Nerven endlich mal mehr zu schonen. Er verschrieb mir fröhliche Tabletten. Die wirkten rasch, ließen mich endlich mal wieder ruhiger schlafen. Diese waren wohl auch ein Grund für den fast vollständigen Web 2.0 Rückzuck. Facebook habe ich seit September nicht mehr offen gehabt, Twitter las ich kaum noch. Freundschaften ließ ich schleifen. Ich lernte auszublenden, wohl nicht immer das Richtige, bis mir eigentlich alles gleichgültig war. Die Nerven wurden damit defintiv geschont. Ich habe allerdings auch nicht mehr viel gefühlt, am allerwenigsten mich selbst. Irgendwann begann ich daran zu verzweifeln. Vor einigen Wochen habe ich das Mekdikament abgesetzt.

Jetzt kann ich wieder weinen. Weinen weil ich ein halbes Jahr verschenkt habe. Die Gefühle sind wieder da, die traurigen/wütenden/verzweifelten aber auch die guten. Zur Zeit sortiere ich sie und mich.

Was war bzw. ist sonst noch? Missy wird bald vier Jahre alt und tatsächlich haben die Trotzanfälle und deren Intensität abgenommen. Ich selbst gehe allerdings auch anders und ruhiger damit um.

Die Arbeit macht mir wie gehabt viel Spaß. Ich habe für das kommende Schuljahr große bwz kleine Pläne und wünsche wünsche wünsche mir die neuen Kleinen. Abwarten was erfüllt wird.

Ich gehe seit Neustem wieder zum Sport, was ja auch seit zu langer Zeit überfällig war. Und was soll ich sagen: Der innere Schweinehund ist kein Thema.

Das wars an dieser Stelle. Ein regelmäßigeres Schreibversprechen kann ich nicht geben, denn der Mann meines Herzens (*schleim*) schimpft an solchen Stellen immer und meint: „Nichts versprechen, MACHEN!“

 

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Ein bisschen viel

Gerade machts keinen Spaß. Der Sommer, die Ferien, die Auszeiten, die Gedanken, die Trotzanfälle, das Alleine-sein, das Zu-dritt-sein. Das alles ist noch nicht verdaut und überwunden.

Heißt im Konkreten dass gerade Missy mehr als sonst durch den Wind ist. Sie schläft schlecht, hört so gut wie gar nicht und ist auf vollem Konfrontationskurs. Ja, ich weiß, die Trotzphase und so weiter und so fort. Hilft aber selten sich das immer wieder zu sagen, denn gefühlt ist das keine Phase sondern ein Zustand. Es ist anstrengend jede Nach ca. 1 mal aufstehen zu müssen und morgens dann gegen 6 Uhr erneut. Um schließlich gegen 6.30 Uhr „normal“ aufzustehen weil die Arbeit ruft (und nebenan im Kinderzimmer das Kind brüllt). Meine Kollegen stellen mir morgens sogar schon ungefragt einen Kaffee an den Platz… Die Nachmittage sind glücklicherweise relativ stressfrei, denn mittlerweile weiß ich besser mit der Wut des Kindes umzugehen und schaffe es in acht von zehn Fällen recht schnell einen Trotzanfall im Keim zu ersticken. Die verbleibenden zwei Fälle sind es dann aber doch noch, die Kraft rauben. Beide Seiten betreffend.

Und die Beziehung? Es wäre gelogen und beschönigend zu sagen dass hier nichts leidet. Jetzt kommt auch noch eine familäre Gemeinschafts-Erkältung dazu, was sowieso die Stimmung trübt. Sonst ist man sich nicht immer einig wie man mit den diversen kindlichen „Zuständen“ umgehen sollte. Entsprechend dominieren eben jene Themen zu sehr in der Kind-freien Zeit. Und wenn man nicht darüber spricht schweigt man. Oft einfach weil man einfach mal Ruhe haben mag. Oder weil man/ich nicht weiß wie man bestimmte Sachen sagen soll/kann. Dabei wäre es gar nicht so schwer: Schatz, ich hab dich lieb ❤

Und das persönliche Befinden? Leidet. Zu sehr. Ich bin nur froh wieder arbeiten zu gehen, denn das treibt dann etwas an. Die Schüler sind wunderbar und die Kollegen auch. Wenigstens in diesem Bereich herrscht Normalität.

Die MS ist recht ruhig, auch wenn der letzte Schub seine Spuren hinterlassen hat. Das rechte Bein wird wohl nie wieder so werden wie es vorher war. Die Erkenntnis haut mich allerdings nicht um. Es ist fast so, als hätte ich hier so etwas wie Frieden gefunden. Es wird halt nicht mehr so heil wie es mal war. Natürlich ist das riesen Mist, aber das soll mich nicht mehr aufreiben. Ich kann es nicht ändern. Natürlich schreibt und denkt sich das nicht so leicht und die Tränchen werden immer mal wieder kommen aber es wird leichter. Es ist leichter. Ich bin vielleicht doch mehr erwachsen als ich dachte….

Alles in allem? Ein bisschen viel gerade.

Was hilft? Nicht aufgeben, Musik laut aufdrehen, arbeiten, arbeiten, arbeiten. Mehr tief ausatmen, lächeln wieder lernen, Zutrauen finden in das Kindchen, den besten Mann und mich selbst.

Ist vielleicht alles wie eine Erkältung. Kommt und geht. Gesundheit.

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Auf der Suche nach DEM Glück – Teil 3: Das Glück der Anderen

Heute gibts in der Interview Reihe einen Text. Ich habe mich entschieden ihn genau so wie ich ihn bekomme habe zu veröffentlichen und ihn nicht „duchzunummerieren“. Danke liebe S. für die bewegenden Worte. Es ist schön dich als stetige Leserin zu wissen. Ich wünsche dir dass auch du dein Glück findest.

 

Liebe Angela    

Ich finde es gut, dass du so etwas versuchst. Ich kann dir aber dabei fast gar nichts beitragen.   Ausser vielleicht Nummer 5 und 6 beantworten. 

Antwort zu Nummer 5: Nein

Antwort zu Nummer 6: Ich erinnere mich an Glücksgefühle, die ich das letzte Mal in meinem Leben an dem Tag vor dem Tod meines Ehemannes (im Juni 1994) fühlte. Seither habe ich zwischendurch mal Spass, bin hin und wieder zufrieden, aber glücklich war ich seither nie wieder. (Die Depression ist immer zu nahe und die MS Diagnose vor bald 7 Jahren half mir dabei auch gar nicht) Für mich hing Glück also ganz stark mit meinem Mann zusammen. Wären wir heute noch glücklich, hätte er gelebt? Keine Ahnung. (Wir waren nur knapp 10 Jahre verheiratet) Hätte ich heute MS, hätte er gelebt? Keine Ahnung. Wäre ich heute glücklich, hätte ich ein Kind gross ziehen können? Keine Ahnung, ich hoffe nur, dass es so gewesen wäre und denke immer, dass ein Kind ein Halt ist im Leben, ein Grund, jemand anderen an erste Stelle zu setzen. Ich wünsche anderen Kinder und hätte auch mir eines gewünscht, hat aber nicht sollen sein! L Ich hätte ‚im Moment‘ leben wollen, im Moment mit einem Kind, hätte extrem beobachten wollen, aus allem ein Lernspiel machen wollen. Aber wahrscheinlich hätte mich der Alltag von all dem auch abgehalten.

Ich finde mich in deinen Gedankengängen in deinem Blog manchmal wieder und wünsche dir dann sehr, dass Missy und dein Informatiker dich wieder ins Lot bringen und deine Zufriedenheit zu Glück wird.      

Ich hoffe, dass andere positiver antworten, als ich das kann. Da ich eben kein Kind habe (und Freunde und Verwandte mit Kindern zu weit weg sind) wurden meine Tiere immer zum Ersatz und die ehesten Glücksgefühle (wenn sie das dann überhaupt sind) geben mir die Katzen. (Hatte vor MS schon Hund und Katze, jetzt nur noch 2 Katzen)    

Ich freu mich immer darüber, deinen Blog zu lesen, vielleicht eben, weil in meinen jungen Jahren Lehrerin und Mutter sein mein Traum war. So hoffe ich, dass andere diesen Traum leben können.

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Wochenende in Bildern 22./23. August

Da die bessere Hälfte wieder zu Hause ist und das Wetter mitspielte (und das Kind eine grandios schlechte Laune zur Zeit hat wenn man sich Haus aufhält) entschieden wir uns spontan für einen Kurztrip nach Heidelberg. Schön wars. Aber seht selbst:

Heidelberger Schappschüsse

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Nur spazieren und fotografieren fand Missy dann irgendwann „unschön“
Also weiter in den Zoo
Also weiter in den Zoo

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P1000727Der Sonntag verlief dann ziemlich ruhig und „langweilig“. Es war nicht viel los. Zu unspektakülar um Fotos zu machen. Denkt euch einfach eine Tasse Kaffee und Kuchen dazu. Und Regen, Regen, Regen.